Es ist völlig normal, dass ein Ort in zurückliegenden Jahrhunderten immer wieder unterschiedlich geschrieben wird. Dennoch ist der Ortsnamne meist erkennbar.
Daberstedt oder Daberstädt und selbst Daberastedt sind da noch am einfachsten als synonym zu erkennen. Auch Taberstedt, Taberstet und Tabersteden sind leicht zu identifizieren. Etwas kompliziert wird es bei der Bezeichnung Tagebrechteste. Wer Phantasie gnug hat, könnte hier eine phonetische Ähnlichkeit zu Daberstedt heraushören, wobei der Teil "brecht" schon eher in eine ganz andere Richtung weist. Die Spekulation wird noch stichhaltiger, wenn man "Tage" mit "Dago" gleichsetzt...
Dass Daberstedt eine alte slawische Siedung war, die weit vor dem 12 Jahrhundert schon bestand, ist unbestritten. Eine ungefähre Einordnung gibt Joachim Herrmann in seinem Buch "Die Slawen in Deutschland", Berlin 1970, Seite 28:
"Um 700: „Dörfer im Waldgebiet südöstlich von Erfurt, die mit königlicher Billigung von Slawen angelegt“ worden waren, wurden dem Peterskloster übereignet."
(Leider wird Daberstedt nicht explizit erwähnt und eine genaue Jahresangabe fehlt.)...
Nicht nur in Leipzig und (nach eigenem Erleben) in zwei Dörfern in der Nähe von Jena kann es vorkommen, dass nach einem Gründungsjubiläum plötzlich einen neue, noch ältere Urkunde auftaucht. Eine solche Urkunde ist gewöhnlich die Grundlage für Jubiläumsfeiern...
Heute "nur noch" ein Stadtteil im Erfurter Südosten und für manchen gar nur eine Bus-Endhaltstelle, aber es steckt sehr viel mehr dahinter. In den nächsten Wochen und Monaten wollen wir auf dieser Website über Daberstedt berichten.